In Anlehnung an das Normalisierungsprinzip, das es Menschen mit Beeinträchtigungen gestattet, nach den Bedingungen des täglichen Lebens des überwiegenden Teils der Gesellschaft zu leben, wurde seit 1992 sukzessiv der Standort St. Martin Kaisersesch entwickelt. Hier bietet St. Martin erwachsenen Bewohnerinnen und Bewohnern ein strukturiertes Angebot zum Leben und Wohnen im Sozialraum einer Kleinstadt mit vielen Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten.
Dies führt zu einer größeren Gemeinwesenwahrnehmung im Hinblick auf Nachbarschaft, Gemeinde, Geschäftswelt und Behörden sowie dem Besuch von Festen und kulturellen Veranstaltungen von Anfang an im Sinne der Inklusion. Das bürgerschaftliche Engagement und insbesondere die Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde sowie Vereinen werden in besonderem Maße unterstützt und begleitet.
Im Interesse der Menschen mit Teilhabebedarf stimmen wir das Wohn‑, Beschäftigungs- und Förderangebot individuell und unter größtmöglicher Mitwirkung mit ihnen ab.
Im Wohnheim St. Martin, Auf der Wacht, stehen dafür in vier Gruppen 58 vollstationäre Plätze, davon zehn in zwei Trainingsgruppen mit einem höheren Grad der Verselbstständigung, sowie vier Kurzzeitplätze zur Verfügung. Weitere 25 Wohnmöglichkeiten befinden sich in dezentralisierten Kleingruppen ebenfalls Auf der Wacht sowie in der Bahnhofstrasse, der Hambucher Straße, der Pommerbachstraße und im Finkenweg.
Durch adäquates, persönlichkeitsorientiertes Leben und Wohnen bietet St. Martin jedem Bewohner und jeder Bewohnerin umfänglich Betreuung, Geborgenheit und Raum zur individuellen Entfaltung sowie zum gemeinsamen Leben. Es wird Wert auf eine Lebensatmosphäre gelegt, die ein möglichst familienähnliches, gemeinschaftliches Leben ermöglicht, in der man sich wohl und zu Hause fühlen soll. Dem Gedanken nach Teilhabe und Selbstbestimmung wird in besonderem Maße gefolgt bis hin zum Paarwohnen und aufsuchender Hilfe im Rahmen des Persönlichen Budgets.
Die Betreuung erfolgt durch pädagogisches- und sozialpflegerisch geschultes Fachpersonal sowie Gruppenhelfern/-innen mit überwiegend hauswirtschaftlichen Erfahrungen und Kenntnissen. Dabei legen wir Wert auf die größtmögliche Mitwirkung der Bewohnerinnen und Bewohner, das „Dabei-Sein“ wird in allen Lebensbereichen gewährleistet bzw. unterstützt.
Die in Kaisersesch lebenden Menschen mit Beeinträchtigungen gehen alle einer Beschäftigung nach, entweder in den Inklusionsbetrieben von St. Martin in Düngenheim und Ulmen oder in den Werkstätten für behinderte Menschen in den Caritas-Werkstätten in Polch und Cochem sowie im Sinne von Arbeit und Tätig sein in unseren eigenen Tagesförderstätten. Im Rahmen der Beschäftigung findet ein kooperativer und umfassender Austausch mit den Betrieben statt.