Soziales Lernen mit dem "Ich - Du - Wir - Projekt"

Direkt zu Beginn des zweiten Schuljahres sind die „Füchse“ der Grundschule St. Martin mit dem „Ich – Du – Wir – Projekt“ gestartet. Ausgehend von den eigenen Gefühlen, Bedürfnissen und Fähigkeiten weitete sich so der Blick vom Ich auf das Du, also die Gefühle und Anliegen des anderen. Schließlich richtete sich der Fokus auf das WIR, die Klassengemeinschaft.

Mit inspirierenden Liedern und Geschichten, Spielen und Aktionen wurden Reflexions- und Gesprächsanlässe geschaffen sowie die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder gestärkt.
Zunächst ging es darum, sich selbst besser kennenzulernen. Die Kinder hielten in einem „Alles über mich-Büchlein“ viele Informationen, ihren Hand- und Fußabdruck, ihre Träume und Wünsche fest.
Im Gedicht „Ich bin ich und du bist du“ kam dann das Gegenüber ins Spiel. Hier wurde es wichtig, eigene Gefühle beschreiben und die Gefühle des anderen erkennen zu können. Durch Bilder, Lieder, pantomimische Darstellung, Zeichnungen und viele Gespräche lernten die Zweitklässler, sich in ihre Mitschüler hineinzuversetzen. Sie lernten, sich eine „Warme Dusche“ zu verpassen, indem sie sich freundliche Dinge sagten oder einander Komplimente machten. Die „Komplimente-Kiste“ half hierbei, die richtigen Worte zu finden, da sich dort jeder kleine Kärtchen mit Komplimenten heraussuchen durfte, um diese zu verschenken.
Ähnlich funktioniert die „Entschuldigungsbox“, da es Kindern oft schwerfällt, die „Zauberworte“ zu finden, mit denen ein Konflikt entschärft werden kann oder mit denen man um Verzeihung bitten könnte.
Auch im Sportunterricht ergänzten kooperative Spiele das soziale Lernen. Im „Spiegelspiel“ ahmten die Kinder ihr Gegenüber exakt nach, beim „Pizzabacken“ sorgte man bei seinem Mitspieler für entspannte Muskeln und einen Wohlfühlmoment, wobei hier genau darauf geachtet werden musste, wo beim Partner die Berührungsgrenzen lagen.
Schließlich zog „das kleine WIR“ in die Fuchsklasse ein – zunächst per Bilderbuchkino am Smartboard, dann auch als Stofffigur. Dieses grüne Wesen aus der gleichnamigen Buchreihe von Daniela Kunkel, bringt den Wert gegenseitiger Unterstützung und des Miteinanders auf den Punkt. Es schafft Zusammenhalt und macht mutig. Wenn in der Klasse eine wertschätzende Atmosphäre herrscht, fühlt das WIR sich wohl und kann wachsen. Aber manchmal fallen gemeine Worte, und das WIR wird immer kleiner oder verschwindet ganz.
Das WIR wohnt im Herzen und sieht bei jedem etwas anders aus. Diese Idee griffen die Kinder gerne auf und gestalteten ihr ganz persönliches WIR im Kunstunterricht.
Die Thematik konnte in fast allen Fächern aufgegriffen werden, bot Erzähl-, Schreib- und Leseanlässe und förderte das Verständnis der Kinder für gewisse Regeln und Verhaltensweisen.
Im Sportunterricht förderten verschiedene Kooperationsspiele den Zusammenhalt wie zum Beispiel „das lebende Förderband“, bei dem alle Kinder eng nebeneinander lagen und durch Drehen des Körpers einen Mitschüler „transportieren“ konnten. Da war Spaß garantiert.
Natürlich waren für ein gutes Miteinander auch Klassenregeln und die Klassendienste wichtig. All dies entwickelte sich ganz natürlich aus unserem Projekt.
Wir hoffen, dass „das kleine WIR“ noch lange und gerne bei uns bleibt und dass unsere Gemeinschaft immer stärker wird.
Jeder ist wichtig und wir sind ein tolles Team!